Die Sonate für Klarinette und Klavier von Miloslav Ištvan (1928-1990) stammt aus der frühen Schaffensperiode des Komponisten, in der sein musikalischer Ausdruck deutliche Spuren des Neofolklorismus aufwies, beeinflusst von der Musik Leoš Janáčeks und Béla Bartóks. Das Werk entstand von Juli bis Dezember 1954, gleichzeitig mit der Bühnenmusik zu Gabriela Preissovás Theaterstück „Gazdina roba“. Die effektvolle, virtuose Instrumentierung sicherte der Sonate große Beliebtheit unter Klarinettisten.
Die Liedchen auf einer Seite von Bohuslav Martinů (1890–1959) zählen zu den Glanzstücken des tschechischen Liedschaffens. Martinů komponierte sie in den schweren Zeiten des Zweiten Weltkriegs, als er in die Vereinigten Staaten emigrieren musste. Dort schrieb er 1943, voll der Sehnsucht nach seinem Heimatland, sieben Lieder nach Texten aus der Sušilschen Sammlung.
Der seit 1975 im erzwungenen britischen Exil lebende Dirigent, Chorleiter und Komponist Antonín Tučapský (1928–2014) komponierte seinen Zyklus von Adaptionen mährischer Volkslieder nach und nach zwischen 1983 und 1991. Die Lieder arrangierte er für Sopranstimme, Klarinette und Klavier.
Die Walachischen Tänze für Klavier, geschrieben im Jahr 1904 von Vítězslav Novák (1870–1949), sind eine technisch sehr virtuose Komposition, welche die sehr enge Beziehung zur Volkskultur belegt, die ihr Autor in jener Schaffensphase durchlebte.
Leoš Janáček (1854–1928) schrieb die ausgelassenen Kinderreime kurz nach seinem siebzigsten Geburtstag. Diese Schaffensperiode Janáčeks zeichnete sich unter anderem durch eine ungewöhnliche Kammerinstrumentierung aus (Kinderreime, Concertino, Capriccio). Seine Inspiration fand der Komponist, wie schon mehrfach zuvor, in der von ihm gern gelesenen Tageszeitung Lidové noviny, die in ihrer Kinderbeilage kurze Reime mit Illustrationen von Josef Lada, Ondřej Sekora und Jan Hála veröffentlichte. Das Konzert stellt die ursprüngliche Version für Mezzosopran, Klarinette und Klavier vor.