Pavla Vykopálová

17. 11. 2024, 15:00 Uhr

Villa Löw-Beer

Sopran: Pavla Vykopalová

Klarinette: Karel Dohnal

Klavier: Eliška Novotná

Die Aufführung dauert 80 Minuten einschließlich einer 20-minütigen Pause.

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Pavel Haas: Sechs Lieder im Volkston für Sopran und Klavier, op.1
Miloslav Ištvan: Sonate für Klarinette und Klavier
Bohuslav Martinů: Liedchen auf einer Seite
Antonín Tučapský: Liebe und Trübsal; Fünf mährische Lieder für Sopran, Klarinette und Klavier
Vítězslav Novák: Walachische Tänze, op. 34, Nr. 2
Leoš Janáček: Kinderreime (Version 1925) für Sopranstimme, Klarinette und Klavier

 

Das Konzert der führenden tschechischen Sopranistin Pavla Vykopalová verbinden wir mit einem Auftritt des nicht weniger anerkannten Klarinettisten Karel Dohnal und der Pianistin Eliška Novotná. Gemeinsamer Nenner aller präsentierten tschechischen Komponisten ist das Volkslied.

Die Sonate für Klarinette und Klavier von Miloslav Ištvan (1928–1990) entstand in der gedrückten Stimmung der Jahre 1969 und 1970. Sie stellt das letzte Werk ihres Autors dar, das sich nach den Prinzipien der sog. Neuen Musik richtete. Das Klavier folgt bis zu einem gewissen Grad der Zwölftontechnik, während beim Violoncello die Betonung auf der Klanglichkeit liegt.

Die Liedchen auf einer Seite von Bohuslav Martinů (1890–1959) zählen zu den Glanzstücken des tschechischen Liedschaffens. Martinů komponierte sie in den schweren Zeiten des Zweiten Weltkriegs, als er in die Vereinigten Staaten emigrieren musste. Dort schrieb er 1943, voll der Sehnsucht nach seinem Heimatland, sieben Lieder nach Texten aus der Sušilschen Sammlung.

Der seit 1975 im erzwungenen britischen Exil lebende Dirigent, Chorleiter und Komponist Antonín Tučapský (1928–2014) komponierte seinen Zyklus von Adaptionen mährischer Volkslieder nach und nach zwischen 1983 und 1991. Die Lieder arrangierte er für Sopranstimme, Klarinette und Klavier.

Die Walachischen Tänze für Klavier, geschrieben im Jahr 1904 von Vítězslav Novák (1870–1949), sind eine technisch sehr virtuose Komposition, welche die sehr enge Beziehung zur Volkskultur belegt, die ihr Autor in jener Schaffensphase durchlebte.

Leoš Janáček (1854–1928) schrieb die ausgelassenen Kinderreime kurz nach seinem siebzigsten Geburtstag. Diese Schaffensperiode Janáčeks zeichnete sich unter anderem durch eine ungewöhnliche Kammerinstrumentierung aus (Kinderreime, Concertino, Capriccio). Seine Inspiration fand der Komponist, wie schon mehrfach zuvor, in der von ihm gern gelesenen Tageszeitung Lidové noviny, die in ihrer Kinderbeilage kurze Reime mit Illustrationen von Josef Lada, Ondřej Sekora und Jan Hála veröffentlichte. Das Konzert stellt die ursprüngliche Version für Mezzosopran, Klarinette und Klavier vor.

Jiří Zahrádka