Hier wird nach und nach eine Auswahl aus den Pressestimmen zum diesjährigen Festival Janáček Brno ergänzt.

Zum Festival Janáček Brno aus dem „Kultur-Newsletter des Kulturreferats des Magistrats der Stadt Brno für November 2024“

Markéta Vaňková, Oberbürgermeisterin der Stadt Brno:

„Zum Schluss möchte ich gern noch einmal auf Janáček zurückkommen. Gestatten Sie mir, den Organisatoren und Dramaturgen des diesjährigen Festivals Janáček Brno, das gerade seinen Höhepunkt erreicht, aber auch dem Opernensemble des Nationaltheaters Brno meine Anerkennung auszusprechen für ihre unkonventionelle, gewagte Bearbeitung der Ausflüge des Herrn Brouček, deren Premiere den Auftakt des Festivals bildete. Denn genau so soll die Verbindung von Janáček und Brno klingen, damit sie auch über die Grenzen hinweg zu hören ist.“

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Der Sopran und das Lächeln von Simona Šaturová strahlten in der Villa Tugendhat um die Wette

KlasikaPlus, 12.11.2024, Karla Hofmannová

„Das Sag mir doch trug die Sängerin als weiche, zarte Kantilene vor, sie durchlebte es geradezu innerlich.“

„Am Klavier wurde die Sängerin von Marek Kozák begleitet. Er kooperierte sehr einfühlsam, ließ sich nur bei den Zwischenspielen zurückhaltend vernehmen. Dagegen lebte er sich bei den Soloauftritten zwischen den einzelnen Liederblöcken voll aus. Den ersten Auftritt bildeten die Eklogen, op. 11, Nr. 4 „Im Volkston“ von Vítězslav Novák. Er begann weich, die schnellen Passagen perlten klangvoll dahin, im langsamen Teil dagegen fand er eine weiche Melodielinie.“

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Das Brno Contemporary Orchestra brachte Reflexion und Inspiration ins Konzertleben

Opera+, 12.11.2024, Lenka Dohnalová

„Das Konzert des Brno Contemporary Orchestra bringt Reflexion und Inspiration ins Konzertleben.“

„Ein besonders pikanter, eigenwilliger Teil ist der deutschsprachige Gesang des Bauern im Stil der großen Opern Richard Wagners, dargeboten von Jan Šťáva mit festen und klangreichem Ton.“

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Ein Abend mit Pavel Haas beim Janáček-Festival

Časopis Harmonie, 10.11.2024, Jarmila Procházková

„Haas’ künstlerischer Ausdruck ist überaus individuell. Die musikalische Seite lässt sein Interesse am Jazz und am Volkslied erkennen und anderseits die Beherrschung traditioneller wie moderner Kompositionstechniken. Die Mischung dieser Elemente und Verfahren und sein Sinn für ihre dramatische Strukturierung lassen in Haas’ Werk faszinierende Narrative voller Spannung und Überraschungen entstehen. Genau dies demonstrierte das Navarra String Quartet in der Besetzung: Benjamin Marquise Gilmore – erste Violine, Eva Aronian – Violine, Sasha Bota – Viola, Brian O’Kane – Violoncello. Ihre Darbietung zeichnete sich aus durch liedhafte Melodik wie auch dramatische Bündigkeit, durch rhythmische Prägnanz, das überzeugende Aufgreifen aller in der Partitur versteckten Ausdruckskontraste und einen perfekten Sinn für das Zusammenspiel.“

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Ein exklusives Erlebnis in Brno. Die Bamberger Symphoniker mit Hrůša und Trifonow

KlasikaPlus, 6.11.2024, Karla Hoffmanová

„Der Dirigent Jakub Hrůša bewies sein unfehlbares Geschick, den Effekt der Gradation des Musikstroms sorgsam zu berechnen und ihn bis in die feinsten Details zu ziselieren.“

„Das Orchester schöpfte Spannung und Ausdruck aus dem Innern, die Piani ließen das Publikum den Atem anhalten.“

„Unter den Händen des Pianisten begann die Musik zu leben und zu blühen.“

„Bei dieser Komposition präsentierte sich als Konzertmeister Ilian Garnetz, und auch seine Geige wirkte anrührend mit klarem Ton und Intimität des Ausdrucks. Die Phrasierung des Pianisten überraschte bisweilen, doch war sie bahnbrechend und novatorisch, vor allem jedoch zutiefst musikalisch. Das Publikum quittierte sein Spiel mit großer Begeisterung und im Bewusstsein, etwas ganz Außergewöhnliches erlebt zu haben.“

Jakub Hrůša verlieh dem Werk Plastizität und einen vielsagenden Ausdruck. Konzertmeister war hier wiederum Bart Vandenbogaerde, es brillierten die Solospieler auf der Oboe, der Klarinette und dem Englischhorn, doch die Stärke des Orchesters liegt vor allem im perfekten Zusammenspiel seiner Mitglieder. Das Bamberger Orchester ist ein Organismus, der einwandfrei funktioniert und perfekt auf die kleinsten Zeichen seines Chefdirigenten reagiert. Der Beifall wollte kein Ende nehmen …“

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REZENSION: Matěj Brouček verloren im zeitgenössischen Kontext

Radmila Hrdinová, novinky.cz, 6.11.2024 

„Eine ausgezeichnete musikalische Einstudierung von Marko Ivanović und hervorragende gesangliche und schauspielerische Leistungen des Brünner Ensembles wie auch der zahlreichen Solisten mit dem schottischen Tenor Nicky Spence an der Spitze. Der spielte den Herrn Brouček zwar entsprechend der Intention des Regisseurs als Trunkenbold, doch sang er seinen Part wunderbar und in perfektem Tschechisch, und seine Figur war ausgearbeitet bis hin zu einer Reihe von einfallsreichen schauspielerischen Details.“

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Jakub Hrůša und Daniil Trifonow triumphieren mit den Bamberger Symphonikern

Emil Drápal, Opera+, 5.11.2024  

„Man kann sich kaum eine idealere Darbietung von Suks Lebensreifen vorstellen als jene von Hrůša. Mit klaren, anregenden Gesten hielt er den gesamten Koloss fest in seinen Händen und brachte ihn abwechselnd zu dynamischen Höhepunkten oder aber zu notwenigen Beruhigung und zu Momenten einer mysteriösen bis geradezu kosmischen Ruhe. Ab dem ersten Augenblick gab er alles, es war zu sehen, dass er sich permanent am Anschlag bewegt. Zum Abschluss der Komposition trug zur allgemeinen Katharsis auch der weibliche Teil des Tschechischen philharmonischen Chors Brno teil.“

„Der russische Pianist Daniil Trifonow jedoch bekräftigte ab dem ersten Takt eindrucksvoll seine Position als Spitzensolist von Weltformat. Technisch kannte er absolut keine Grenzen und interpretierte Dvořák ohne Pathos, leicht und stellenweise geradezu spielerisch.“

„Das Konzert von Jakub Hrůša mit den Bamberger Symphonikern wird ganz gewiss als eines der Highlights des diesjährigen Festivals Janáček Brno in die Annalen eingehen. In unvergesslicher Weise machte sich darum auch der Solist Daniil Trifonow verdient. Es wird höchst interessant sein, dieses herausragende musikalische Erlebnis mit dem Auftritt der Staatskapelle Berlin unter ihrem Chefdirigenten Christian Thielemann ganz zum Ende des Brünner Festivals zu vergleichen.“

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Herr Brouček im Jahr ’68

Polyharmonie, 5.11.2024, Zuzana Ledererová

„Der Dirigent Marko Ivanović genoss den Abend ganz offensichtlich, und das Orchester unter seiner Leitung füllte mit seinem Einsatz den gigantischen Zuschauerraum bis zum Rand aus. Um die fantastische Atmosphäre machten sich selbstverständlich auch die Solisten verdient, unter denen wenigstens Daniel Matoušek, Doubravka Novotná und Jan Šťáva genannt seien. Nicky Spence als Matěj Brouček übertraf alle Erwartungen: mit seiner gesanglichen wie seiner schauspielerischen Leistung, seinen Bewegungen wie mit seiner gesamten Figur.“

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Wie Herr Brouček im Biertank flog und Marihuana rauchte

Jan Průša, Deník N, 4.11.2024

„Dies geschieht unter den Klängen von Janáčeks leicht identifizierbarer Musik, die kein bisschen pathetisch und schwer klingt, sondern saftig und frisch, modern und dennoch gefällig und menschlich.

Und genau so waren auch die Ausflüge des Herrn Brouček beim feierlichen Auftakt am 1. November im Janáček-Theater.

Und so wie auch schon im Jahr 2022, als zur Einführung die Oper Aus einem Totenhaus ganz untypisch in Kombination mit der Glagolitischen Messe erklang, beschloss der Ensemble der Janáček-Oper auch dieses Jahr, das Festival mit einem weniger gespielten Stück zu beginnen.

In gewisser Weise wagte man ein ähnliches Experiment, als man ein Werk, das auf den Klischees der tschechischen Mentalität aufbaut, dem renommierten kanadischen Regisseur Robert Carsen anvertraute. Dieser schuf in Koproduktion mit den berühmten Opernbühnen des Teatro Real in Madrid und der Staatsoper Unter den Linden in Berlin eine sehr effektvolle internationale Inszenierung mit der Ambition, nicht nur das Brünner Publikum anzusprechen.

Herr Brouček, so wie ihn der herausragende Nicky Spence darstellt, amüsiert das Publikum, er fliegt in einem Biertank, raucht Marihuana auf dem Mond und sieht vor allem in seiner Beschränktheit nicht über seine Nasenspitze hinaus. Weitere Vorstellungen stehen als Festival-Nachlese am 3. und am 4. Dezember um 19 Uhr im Janáček-Theater auf dem Programm.“

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Die Ausflüge des Herrn Brouček in die Sechziger

Petr Veber, KlasikaPlus, 2.11.2024

„Eine ambitionierte Premiere – mit dem hochgesteckten Ziel, ein Ereignis von europäischem Format zu werden – eröffnete den neunten Jahrgang der selbstbewussten Festivalbiennale Janáček Brno.“

„Der britische Tenor Nicky Spence war in der Rolle des zum Abschluss glücklich und naiv ausgeschlafenen Trunkenbolds einfach unwiderstehlich.“

„Auf dem Mond wie unter den Hussiten gibt es in dieser Oper so viele schöne Stellen, dass es keinen Grund gibt, sie zu übergehen.“

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