3. 11. 2024, 19:00 Uhr

Theater Reduta (Mozartsaal)

Navarra String Quartet

Die Aufführung dauert 90 Minuten einschließlich einer 25-minütigen Pause.

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Josef Suk: Meditation über den altböhmischen Sankt-Wenzels-Choral, op.35a
Leoš Janáček: Streichquartett Nr. 1 nach Tolstois „Kreutzersonate“
Antonín Dvořák: Streichquartett Nr.13 G-Dur, op.106

 

Wenn tschechische Quartettwerke von ausländischen Interpreten dargeboten werden, ist dies stets ein besonderes Erlebnis. Diesmal gilt dies umso mehr, als wir hier mit einem der führenden britischen Ensembles die Ehre haben. Alle drei Werke wurden einst vom berühmten Böhmischen Quartett uraufgeführt, der wohl bedeutendsten Quartettformation unseres Landes, so dass das Konzert gleichzeitig auch eine Hommage an dieses legendäre Ensemble darstellt.

Im Jahr, als der Erste Weltkrieg ausbrach, legte Josef Suk (1874–1935) in seine Komposition Meditation über den altböhmischen Sankt-Wenzels-Choral einen patriotischen Appell. Als wichtigstes Stück im Repertoire des weltberühmten Böhmischen Quartetts, dessen Mitglied Josef Suk war, war das Werk bald nahezu in ganz Europa bekannt. Von unermesslicher Fragilität und einer bemerkenswerten Klanglichkeit, zählt es bis heute zu den meistgespielten Kammerwerken Suks.

Das Streichquartett nach Tolstois „Kreutzersonate“ von Leoš Janáček (1854–1928) stammt aus dem Jahr 1923. Die Anfänge dieser Komposition reichen jedoch bis 1908 zurück, als Janáček ein heute verschollenes Klaviertrio schrieb, das durch dieselbe Novelle Tolstois inspiriert war. Das durch und durch in seinem unverwechselbaren Stil gehaltene Werk voller Leidenschaft und Emotionen widmete Janáček dem berühmten Böhmischen Quartett, welches es auch am 17. Oktober 1924 erstmals zur Aufführung brachte. Der damals siebzigjährige Autor konnte mit dieser Komposition große Erfolge feiern, so etwa 1925 auf dem Festival der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (ISCM) in Venedig.

Das umfangreiche Streichquartett Nr. 13 ist das erste Werk, das Antonín Dvořák (1841–1904) nach seiner Rückkehr aus New York im Jahr 1895 komponierte, und steht damit beispielhaft für die letzte Schaffensperiode des Komponisten. Dvořák schrieb das Stück praktisch in einem Zug innerhalb eines knappen Monats, und es darf als sein ausgereiftestes Kammerwerk und gleichzeitig eine der grundlegendsten Kompositionen der damaligen europäischen absoluten Musik gelten. Das herausragende Werk wurde am 9. Oktober 1896 durch das Böhmische Quartett uraufgeführt.

Jiří Zahrádka