Rusalka

23. 11. 2024, 19:00 Uhr

Janáček-Theater

Autor: Antonín Dvořák

Dirigent: Marko Ivanović

Regie: David Radok

Ensemble: Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno

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1. Teil

Rusalka mochte die Welt verlassen, in der sie mit dem Wassermann und der Hexe Ježibaba lebt. Sie traumt von einer idealen Welt und der idealen Liebe. Ihr Vater, der Wassermann, warnt sie, doch als er sieht, dass er Rusalka nicht umstimmen kann, schickt er sie zur Hexe Ježibaba. Die verspricht ihr zu helfen, doch der Preis ist hoch.

Als der Prinz Rusalka begegnet, ist er von ihr sofort angetan, denn ihre Naturlichkeit ist so ganz anders als seine eigene Welt. So nimmt er sie denn mit aufs Schloss. Der Prinz hat zu seiner Hochzeit mit Rusalka geladen. Unter den Gasten befindet sich auch eine fremde Furstin, die den Prinzen verfuhren will. Der erliegt ihren Reizen und ihrer Sinnlichkeit, denn sie ist so ganz anders als Rusalka. Die verzweifelte Rusalka sucht Hilfe bei ihrem Vater, der sie auffordert zu kampfen. Doc dazu ist es schon zu spat. Der Prinz ist ganz dem Zauber der Furstin verfallen.

 

2. Teil

Rusalka kehrt in ihre Welt zuruck, sie hat alle Hoffnungen und Illusionen hinter sich gelassen. Die Hexe Ježibaba bietet ihr einen Ausweg an, doch muss sie denjenigen toten, der sie enttauscht hat. Das lehnt Rusalka ab. Dem Prinzen wird gegen Ende seines Lebens bewusst, dass er seine wahre Liebe verloren hat, Er versucht noch einmal, sie fur sich zu gewinnen. Sie begegnen sich ein letztes Mal, doch es gibt Dinge, die sich nicht ungeschehen machen lassen…

Regie: David Radok
Dirigenten: Marko Ivanović, Ondrej Olos
Musikalische Inszenierung: Marko Ivanović
Szene: David Radok
Kostüme: Zuzana Ježková
Lichtdesign: Přemysl Janda
Choreografie: Andrea Miltnerová
Dramaturgie: Patricie Částková
Chorleiter: Pavel Koňárek

 

Besetzung:

Rusalka – Jana Šrejma Kačírková
Der Prinz – Peter Berger
Der Wassermann (Vodník) – Jan Šťáva
Die fremde Fürstin – Eliška Gattringerová
Die Hexe (Ježibaba) – Václava Krejčí Housková
1. Waldgeist – Doubravka Součková
2. Waldgeist – Ivana Pavlů
3. Waldgeist – Monika Jägerová
Der Förster – Tadeáš Hoza

Antonín Dvořák zählt zu den Mentoren und Freunden Leoš Janáčeks, dessen Musik wie auch seine Ratschläge großen Einfluss auf den jüngeren Komponisten hatten. Dvořáks Rusalka entstand zu einer Zeit, als Janáček an der ersten Version seiner bekannten Oper Jenůfa arbeitete, und das Festival bietet somit die außergewöhnliche Möglichkeit, diese beiden Opern am selben Ort live zu sehen und zu hören – darüber hinaus in beiden Fällen in außergewöhnlichen Inszenierungen, denn die Regie wird bei Rusalka David Radok führen, einer der besten tschechischen Opernregisseure, der schon seit langem mit der Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno zusammenarbeitet und hier ein eingespieltes Team mit Marko Ivanović bildet, der für die musikalische Einstudierung verantwortlich zeichnet.

Eine menschliche Seele, eine reine menschliche Seele! Die Nixe Rusalka träumt von einem Leben über dem Wasserspiegel, von der Liebe und von eine menschlichen Seele. Die Hexe Ježibaba kennt einen Weg dorthin, doch der Preis ist hoch – Rusalka wird ihre Fähigkeit zu sprechen verlieren, doch was bringt ihr die Sprache, wenn sie für ihren geliebten Prinzen nur eine Welle auf dem Teich ist… Die Menschenwelt jedoch kann hart und grausam sein, hier kann auch ihre reine Liebe nicht obsiegen. Die Oper Rusalka bietet ihren Inszenatoren ungezählte Möglichkeiten der Auslegung, David Radok wählte den Weg eines Schicksalsdramas über unerfüllte Sehnsüchte und das menschliche Versagen, über den kontroversen Konflikt zwischen Liebe und erotischem Begehren, eines Dramas über die sündhafte menschliche Seele und über Fehler, die sich nicht mehr gutmachen lassen.

Dvořáks Rusalka zählt seit ihrer Entstehung im Jahr 1900 zu den weltweit beliebtesten und meistgespielten tschechischen Opern, und das nicht nur dank ihrer schönen Musik, sondern auch wegen des poetischen und zeitlosen Librettos von Jaroslav Kvapil. Der Dichter fand die Inspiration dazu in nordischen Sagen und Mythen von geheimnisvollen Reichen in den Tiefen der Meere, aber auch in Hans Christian Andersens berühmtem Kunstmärchen Die kleine Meerjungfrau. Kvapils einzigartiger Text birgt eine vielfältige Symbolik, die Antonín Dvořák zu einer farbenreichen Musik voller herrlicher Melodien inspirierte, welche die Grenze zwischen Oper und symphonischer Musik überschreiten. Die als Beitrag zum Jahr der tschechischen Musik entstandene Inszenierung der Oper Rusalka stellt damit den zweiten Beitrag des Brünner Ensembles zum Festivalprogramm dar.

Patricie Částková