
31. 10. 2025
19 Uhr
Mahen-Theater
Geige: Josef Špaček
Klavier: Miroslav Sekera
Das Konzert dauert 100 Minuten, inklusive einer Pause.
Wir laden Sie herzlich zu einem Konzert des herausragenden Duos – des Geigers Josef Špaček und des Pianisten Miroslav Sekera – ein, das am 31. Oktober 2025 im Mahen-Theater stattfindet, dem historischen Ort der Uraufführungen von Janáčeks Opern. Ihr gemeinsames Rezital bildet den Höhepunkt eines Abends, an dem auch das Festivalprogramm feierlich vorgestellt und der Vorverkauf für die 10. Ausgabe des Festivals Janáček Brno 2026 eröffnet wird.
Konzertprogramm:
Jean Sibelius: Vier Humoresken für Violine und Orchester, op. 89
Leoš Janáček: Sonate für Violine und Klavier, JW VII/7
Béla Bartók: Rumänische Volkstänze, Sz. 56 (Bearbeitung: Zoltán Székely)
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Leoš Janáček: Im Nebel, JW VIII/22
Antonín Dvořák: Sonatine G-Dur für Violine und Klavier, op. 100, B. 183
Der Zyklus Vier Humoresken op. 89 für Violine und Orchester von Jean Sibelius (1865–1957) entstand in den Jahren 1917–18. Zu dieser Zeit befand sich Finnland in einem blutigen Krieg mit Russland, weshalb der Komponist sein Zuhause zeitweise verlassen musste. Abgeschnitten vom gesellschaftlichen und kulturellen Leben durchlebte Sibelius eine schwierige Phase. Doch in den lyrischen, eleganten und tänzerisch anmutenden Humoresken sind seine Sorgen und Ängste allenfalls in weiter Ferne spürbar. Sibelius selbst beschrieb das Werk als Ausdruck der „Existenzangst, gelegentlich vom Sonnenlicht erhellt“. In diesem Konzert erklingen sie in der Fassung für Violine und Klavier.
Leoš Janáček (1854–1928) komponierte seine Sonate für Violine und Klavier in den Jahren 1914–15 unter dem Eindruck der politischen Wirren der damaligen Zeit. Rückblickend sagte er: „Die Violinsonate habe ich zu Beginn des Krieges, 1914, geschrieben, als wir die Russen schon in Mähren erwarteten.“ Zunächst entstand die Ballade wohl als eigenständiges Werk, die weiteren Sätze wurden erst 1915 ergänzt. Eine Überarbeitung nahm Janáček im Jahr 1920 vor. Die Uraufführung fand am 24. April 1922 in Brünn im Rahmen eines Konzerts mit mährischen Musikneuheiten des Klubs junger mährischer Komponisten statt. Die Sonate gilt als eines der bedeutendsten Werke der Violinliteratur des 20. Jahrhunderts.
Die mitreißenden Rhythmen und der originelle musikalische Ausdruck der Rumänischen Volkstänze von Béla Bartók (1881–1945) wurzeln in der Volksmusik des bergigen Siebenbürgens. Obwohl die Melodien ursprünglich auf Violine oder Panflöte gespielt wurden, veröffentlichte Bartók sie 1915 zunächst als Zyklus von sechs Klavierminiaturen. Die Fassung für Violine und Klavier stammt aus dem Jahr 1925 und wurde von Bartóks Freund, dem ungarischen Geiger Zoltán Székely, erstellt.
Den Klavierzyklus Im Nebel vollendete Janáček im April 1912. Kurz zuvor war er mit seiner Frau und der Haushälterin in ein neues Haus im Garten der Brünner Orgelschule gezogen. Dort, abgeschieden von der Welt, in einem Zustand der Melancholie und mit geschwächtem Selbstvertrauen, komponierte er sein letztes umfangreicheres Werk für Klavier solo.
Antonín Dvořák (1841–1904) schrieb seine Sonatine G-Dur für Violine und Klavier während seines zweiten Jahres am New Yorker Konservatorium, Ende 1893. Das Werk trägt die Opuszahl 100, ein Jubiläum, das Dvořák mit einer Komposition feierte, die er „seinen Kindern“ widmete – konkret seiner Tochter Otýlie, die Klavier spielte, und seinem Sohn Antonín, der Violine lernte. Die beiden führten die Sonatine erstmals im Dezember 1893 bei einer privaten Veranstaltung in New York auf. Das Werk gehört zu Dvořáks beliebtesten Kompositionen für diese Besetzung.