
Antonín Dvořák: Mazurkas, op. 56, B 111
Leoš Janáček: Auf verwachsenem Pfade, JW VIII/17
Leoš Janáček: Con moto
Leoš Janáček: Allegro
Leoš Janáček verband mit dem dreizehn Jahre älteren Antonín Dvořák eine Freundschaft, Bewunderung und musikalisches Verständnis.
Antonín Dvořák (1841–1904) widmete sich der Klaviermusik intensiver als Janáček. Das lag unter anderem am Interesse der Musikverlage gerade an seinen Klavierwerken, insbesondere um das Jahr 1880. In diesem Jahr komponierte Dvořák den Zyklus von sechs Klaviermazurken, Mazurkas, op. 56, B 111. Er war dabei keineswegs der einzige Komponist, der sich vom polnischen Nationaltanz inspirieren ließ, doch im Unterschied etwa zu Chopin gestaltete er sie schlichter, wenn auch mit sehr reicher Melodik. Die Mazurkas gehören bis heute zu Dvořáks besten Klavierstilisationen.
Die erste Reihe des Klavierzyklus’ poetischer Miniaturen Auf verwachsenem Pfade, JW VIII/17 entstand nach und nach in den Jahren 1900, 1908 und 1911. Fünf Stücke des Zyklus schrieb Janáček im Jahr 1900, also im Alter von 46 Jahren. Sie erschienen als kleine Harmoniumstücke in den Heften Slawische Melodien, die der Lehrer Emil Kolář aus Ivančice herausgab. An der Erweiterung des Zyklus war der Redakteur Jan Branberger beteiligt, der 1908 die Veröffentlichung der Stücke beim Prager Verlag Bedřich Kočí arrangierte. Dieses verlegerische Interesse an den vorhandenen Kompositionen führte Janáček zur Schaffung weiterer Teile, sodass der Zyklus auf zehn Nummern anwuchs, denen der Komponist poetische Titel gab. Diese kleinen, intimen Stücke, die einige Erinnerungen des Komponisten widerspiegeln, zählen heute zu seinen bekanntesten und meistgespielten Werken.
Die beiden Stücke Con moto und Allegro aus dem Jahr 1900 sind vom Komponisten nicht in die gedruckte Ausgabe des Zyklus aufgenommen worden.
Text: Jiří Zahrádka



