17. 11. 2026, 17 Uhr
Janáček-Theater
Komponist: Leoš Janáček
Dirigent: Robert Kružík
Regie: Jiří Heřman
Ensemble: Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno
Vorstellung dauert 2 Stunden und 55 Minuten, inklusive einer Pause.
17. 11. 2026
17 Uhr
Janáček-Theater
Komponist: Leoš Janáček
Dirigent: Robert Kružík
Regie: Jiří Heřman
Ensemble: Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno
Vorstellung dauert 2 Stunden und 55 Minuten, inklusive einer Pause.

Dirigent: Robert Kružík
Musikalische Leitung: Jakub Hrůša
Regie: Jiří Heřman
Bühnenbild: Tomáš Rusín
Kostümbild: Zuzana Štefunková-Rusínová
Chorleitung: Pavel Koňárek, Martin Buchta
Lichtdesign: Jiří Heřman
Dramaturgie: Patricie Částková
Regieassistenz: Otakar Blaha
Choreografie: Jan Kodet
Besetzung:
Alexander Petrowitsch Gorjantschikow – Roman Hoza
Luka (Filka Morosow) – Štefan Margita
Skuratow – Peter Berger
Schischkow – Károly Szemerédy
Lagerkommandant – Jan Šťáva
Aljeja – Romana Kružíková
Häftling – Zbigniew Malak
Häftling / Schmied / Tschekunow – Lukáš Bařák
Schapkin / Häftling – Eduard Martyniuk
Häftling / Kedril / Tscherjevin – Vít Nosek
Alter Häftling – Petr Levíček
Häftling / Don Juan / Brahmane – Tadeáš Hoza
Geistlicher – Josef Škarka
Koch – Kornél Mikecz
Häftling – David Nykl
Dirne – Jana Hrochová
Wache – Pavel Valenta
Luisa – Edit Antalová
Adler – Michal Heriban
Aljejas Mutter – Eva Novotná
Sopran – Kateřina Kněžíková
Alt – Romana Kružíková / Jana Hrochová
Tenor – Peter Berger / Eduard Martyniuk
Bass – Jan Šťáva / Josef Škarka
1. Teil
Ein Ort am Ende der Welt …
Es beginnt ein neuer Tag mit neuem Leid … einer Strafe für die, die eine Straftat begangen haben, wie auch für jene, die unschuldig hierher gelangt sind. Mörder, politische Häftlinge, Diebe und Landstreicher hat es hier zusammengewürfelt. Der verletzte Adler erregt in allen die Sehnsucht nach der verlorenen Freiheit. Es wird ein neuer Verurteilter herangeführt – Gorjantschikow. Seine Erklärung, er sei ein politischer Häftling, provoziert den Platzmajor zu umso größerer Grausamkeit. Während der monotonen Arbeit sind Gesprächsfetzen zu hören. Skuratow erinnert sich an Moskau, Luka kehrt in Gedanken zum Mord an dem Kommandanten zurück. Ein weiterer Tag im hintersten Sibirien geht zu Ende …
Es ist Sommer, und die Sträflinge zerlegen am Irtysch das Wrack eines Schiffs. Der tatarische Junge Aljeja erzählt Gorjantschikow von seiner Mutter. Feiertag, es ist ein Feiertag! Die Eintönigkeit wird durch die Feierlichkeiten unterbrochen. Der Pope segnet das Essen, und die Sträflinge bereiten ein improvisiertes Theaterstück vor. Beim Essen erzählt Skuratow von seiner Liebe zu Luisa, wegen der er einen Nebenbuhler umgebracht hat – einen alten Deutschen. Die Erinnerungen und die Sehnsucht nach den Frauen, die sie verlassen oder denen sie Leid angetan haben, sind hier in der Männerwelt des Straflagers allgegenwärtig.
Es beginnt das Theaterstück über den letzten Tag Don Juans. Die Sträflinge spielen mit großer Verve die Frauen und auch die Teufel, denen Juan am Ende verfällt. Als nächstes folgt eine Komödie über eine schöne Müllerin, die ihren Mann betrügt. Der Feiertag findet jedoch ein tragisches Ende, als Aljeja im Streit durch einen der Sträflinge verwundet wird.
2. Teil
Es ist Nacht, der Schlaf der Kranken ist voller unruhiger Träume. Ihre Taten verfolgen sie immerzu. Der alte Sträfling liegt wach, betet und ist in Gedanken bei seinen Kindern … dabei wird ihm bewusst, dass er sie nie mehr wiedersehen wird. Wie die meisten Sträflinge wird auch er diesen Ort nicht mehr lebend verlassen. Skuratow ruft im Schlaf nach Luisa. Der Landstreicher Schapkin erzählt den anderen, wie er bei einem Einbruch erwischt wurde und wie der Polizeikommissar ihn an den Ohren herauszog. Die stockende Erzählung Schischkows wandelt sich zu einem Geständnis, nach und nach gibt er die Geschichte von seiner unglücklichen Liebe zu Akulina preis, deren Ehre Filka Morosow aus Rache beschmutzt hatte. Schischkow wurde mit ihr verheiratet. Nach der Hochzeit stellte er fest, dass Filka gelogen hatte, doch Akulka gestand ihm, dass sie dennoch Filka liebe und immer lieben werde. Der betrunkene Schischkow brachte sie daraufhin um. Während er von seiner Tat erzählt, stirbt ein Stück entfernt Luka. Schischkow erkennt in ihm Filka. Seine Schelte des Toten unterbricht der alte Sträfling mit den Worten „Auch ihn hat eine Mutter geboren …“.
Die Wachen rufen Gorjantschikow. Der Platzmajor teilt ihm mit, dass er entlassen werde, seine Mutter habe seine Begnadigung erreicht. Ihn begleiten die Rufe der Sträflinge nach Freiheit. „Marsch!“ schreien die Wachen. Gorjantschikow schreitet einem neuen Leben entgegen. Die anderen verbleiben an einem Ort, aus dem es für sie keine Rückkehr gibt …
Nach dem Tod wandern die Seelen weiter und tragen mit sich ihre Schuld und ihre Selbstvorwürfe. Akulina, Luisa, die Mutter Aljejas und die übrigen Frauen bringen Mitgefühl und Vergebung mit. Durch sie kann die Befreiung kommen.
Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Werke von Leoš Janáček ein verbindendes Element – tiefes Menschentum und eine originelle Ausdrucksform. Gerade diese Merkmale lassen sich wohl am deutlichsten auf seine beiden letzten großen Werke beziehen – die Oper Aus einem Totenhaus und die Glagolitische Messe. Eine verdichtete psychologische Studie über die Seelen der Gefangenen und ein einzigartiger Ausdruck des Glaubens in einer Messe auf altkirchenslawischen Text. Im Rahmen des Festivals Janáček Brno 2022 entstand eine außergewöhnliche Verbindung dieser beiden Werke, bei der die szenische Fassung der Glagolitischen Messe als Fortsetzung der Oper Aus einem Totenhaus beiden Kompositionen eine neue Aussage über die Kraft des Glaubens an den Menschen verleiht.
Gefangene, die unter grausamen Bedingungen in einem sibirischen Zuchthaus leben – hinter jedem Namen verbirgt sich ein schmerzvolles menschliches Schicksal, Unglück, Schuld und zugleich ein Funke der Hoffnung. Stück für Stück, in kleinen Fragmenten, erzählt Leoš Janáček in seinem letzten und einzigartigen Werk ihre Geschichten. Janáček ist ein genialer Schöpfer, ein Meister der Verdichtung, der auf kleinstem Raum das Wesen des Menschlichen zu erfassen vermag. Trotz des bedrückenden Endes steht am Anfang der Partitur von Aus einem Totenhaus der Satz: In jedem Geschöpf ein Funke Gottes! Und genau dieser Gedanke verbindet seine letzte Oper mit dem ebenso einzigartigen Werk, der Glagolitischen Messe. Wie Janáček selbst sagte: Ich wollte hier den Glauben an die Gewissheit des Volkes festhalten – nicht auf religiöser, sondern auf moralischer, kraftvoller Grundlage, die Gott zum Zeugen nimmt.
Premiere: 2. November 2022 im Janáček-Theater
Einstudiert in tschechischer Originalsprache mit tschechischen, englischen und deutschen Übertiteln.
Regie: Jiří Heřman
Musikalische Einstudierung: Jakub Hrůša
Dirigent: Robert Kružík
Bühnenbild: Tomáš Rusín
Kostümbild: Zuzana Štefunková-Rusínová
Chorleitung: Pavel Koňárek, Martin Buchta
Lichtdesign: Jiří Heřman
Dramaturgie: Patricie Částková
Regieassistenz: Otakar Blaha
Choreografie: Jan Kodet
Besetzung:
Alexander Petrowitsch Gorjantschikow – Roman Hoza
Luka (Filka Morosow) – Štefan Margita
Skuratow – Peter Berger
Schischkow – Pavol Kubáň
Lagerkommandant – Jan Šťáva
Aljeja – Romana Kružíková
Häftling – Zbigniew Malak
Häftling / Schmied / Tschekunow – Lukáš Bařák
Schapkin / Häftling – Eduard Martyniuk
Häftling / Kedril / Tscherjevin – Vít Nosek
Alter Häftling – Petr Levíček
Häftling / Don Juan / Brahmane – Tadeáš Hoza
Geistlicher – Josef Škarka
Koch – Kornél Mikecz
Häftling – David Nykl
Dirne – Jana Hrochová
Wache – Pavel Valenta
Luisa – Edit Antalová
Adler – Michal Heriban
Aljejas Mutter – Eva Novotná
Sopran – Kateřina Kněžíková
Alt – Romana Kružíková / Jana Hrochová
Tenor – Peter Berger / Eduard Martyniuk
Bass – Jan Šťáva / Josef Škarka
1. Teil
Ein Ort am Ende der Welt …
Es beginnt ein neuer Tag mit neuem Leid … einer Strafe für die, die eine Straftat begangen haben, wie auch für jene, die unschuldig hierher gelangt sind. Mörder, politische Häftlinge, Diebe und Landstreicher hat es hier zusammengewürfelt. Der verletzte Adler erregt in allen die Sehnsucht nach der verlorenen Freiheit. Es wird ein neuer Verurteilter herangeführt – Gorjantschikow. Seine Erklärung, er sei ein politischer Häftling, provoziert den Platzmajor zu umso größerer Grausamkeit. Während der monotonen Arbeit sind Gesprächsfetzen zu hören. Skuratow erinnert sich an Moskau, Luka kehrt in Gedanken zum Mord an dem Kommandanten zurück. Ein weiterer Tag im hintersten Sibirien geht zu Ende …
Es ist Sommer, und die Sträflinge zerlegen am Irtysch das Wrack eines Schiffs. Der tatarische Junge Aljeja erzählt Gorjantschikow von seiner Mutter. Feiertag, es ist ein Feiertag! Die Eintönigkeit wird durch die Feierlichkeiten unterbrochen. Der Pope segnet das Essen, und die Sträflinge bereiten ein improvisiertes Theaterstück vor. Beim Essen erzählt Skuratow von seiner Liebe zu Luisa, wegen der er einen Nebenbuhler umgebracht hat – einen alten Deutschen. Die Erinnerungen und die Sehnsucht nach den Frauen, die sie verlassen oder denen sie Leid angetan haben, sind hier in der Männerwelt des Straflagers allgegenwärtig.
Es beginnt das Theaterstück über den letzten Tag Don Juans. Die Sträflinge spielen mit großer Verve die Frauen und auch die Teufel, denen Juan am Ende verfällt. Als nächstes folgt eine Komödie über eine schöne Müllerin, die ihren Mann betrügt. Der Feiertag findet jedoch ein tragisches Ende, als Aljeja im Streit durch einen der Sträflinge verwundet wird.
2. Teil
Es ist Nacht, der Schlaf der Kranken ist voller unruhiger Träume. Ihre Taten verfolgen sie immerzu. Der alte Sträfling liegt wach, betet und ist in Gedanken bei seinen Kindern … dabei wird ihm bewusst, dass er sie nie mehr wiedersehen wird. Wie die meisten Sträflinge wird auch er diesen Ort nicht mehr lebend verlassen. Skuratow ruft im Schlaf nach Luisa. Der Landstreicher Schapkin erzählt den anderen, wie er bei einem Einbruch erwischt wurde und wie der Polizeikommissar ihn an den Ohren herauszog. Die stockende Erzählung Schischkows wandelt sich zu einem Geständnis, nach und nach gibt er die Geschichte von seiner unglücklichen Liebe zu Akulina preis, deren Ehre Filka Morosow aus Rache beschmutzt hatte. Schischkow wurde mit ihr verheiratet. Nach der Hochzeit stellte er fest, dass Filka gelogen hatte, doch Akulka gestand ihm, dass sie dennoch Filka liebe und immer lieben werde. Der betrunkene Schischkow brachte sie daraufhin um. Während er von seiner Tat erzählt, stirbt ein Stück entfernt Luka. Schischkow erkennt in ihm Filka. Seine Schelte des Toten unterbricht der alte Sträfling mit den Worten „Auch ihn hat eine Mutter geboren …“.
Die Wachen rufen Gorjantschikow. Der Platzmajor teilt ihm mit, dass er entlassen werde, seine Mutter habe seine Begnadigung erreicht. Ihn begleiten die Rufe der Sträflinge nach Freiheit. „Marsch!“ schreien die Wachen. Gorjantschikow schreitet einem neuen Leben entgegen. Die anderen verbleiben an einem Ort, aus dem es für sie keine Rückkehr gibt …
Nach dem Tod wandern die Seelen weiter und tragen mit sich ihre Schuld und ihre Selbstvorwürfe. Akulina, Luisa, die Mutter Aljejas und die übrigen Frauen bringen Mitgefühl und Vergebung mit. Durch sie kann die Befreiung kommen.
Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Werke von Leoš Janáček ein verbindendes Element – tiefes Menschentum und eine originelle Ausdrucksform. Gerade diese Merkmale lassen sich wohl am deutlichsten auf seine beiden letzten großen Werke beziehen – die Oper Aus einem Totenhaus und die Glagolitische Messe. Eine verdichtete psychologische Studie über die Seelen der Gefangenen und ein einzigartiger Ausdruck des Glaubens in einer Messe auf altkirchenslawischen Text. Im Rahmen des Festivals Janáček Brno 2022 entstand eine außergewöhnliche Verbindung dieser beiden Werke, bei der die szenische Fassung der Glagolitischen Messe als Fortsetzung der Oper Aus einem Totenhaus beiden Kompositionen eine neue Aussage über die Kraft des Glaubens an den Menschen verleiht.
Gefangene, die unter grausamen Bedingungen in einem sibirischen Zuchthaus leben – hinter jedem Namen verbirgt sich ein schmerzvolles menschliches Schicksal, Unglück, Schuld und zugleich ein Funke der Hoffnung. Stück für Stück, in kleinen Fragmenten, erzählt Leoš Janáček in seinem letzten und einzigartigen Werk ihre Geschichten. Janáček ist ein genialer Schöpfer, ein Meister der Verdichtung, der auf kleinstem Raum das Wesen des Menschlichen zu erfassen vermag. Trotz des bedrückenden Endes steht am Anfang der Partitur von Aus einem Totenhaus der Satz: In jedem Geschöpf ein Funke Gottes! Und genau dieser Gedanke verbindet seine letzte Oper mit dem ebenso einzigartigen Werk, der Glagolitischen Messe. Wie Janáček selbst sagte: Ich wollte hier den Glauben an die Gewissheit des Volkes festhalten – nicht auf religiöser, sondern auf moralischer, kraftvoller Grundlage, die Gott zum Zeugen nimmt.
Premiere: 2. November 2022 im Janáček-Theater
Einstudiert in tschechischer Originalsprache mit tschechischen, englischen und deutschen Übertiteln.








