14. 11. 2026, 20 Uhr

Basilika Mariä Himmelfahrt

Dirigent: Václav Luks

Collegium 1704

TICKETS

14. 11. 2026

20 Uhr

Basilika Mariä Himmelfahrt

Dirigent: Václav Luks

Collegium 1704

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Giovanni Pierluigi da Palestrina: Missa brevis

Pavel Křížkovský: Graduale in Dominica Resurrectionis

Leoš Janáček: Exaudi Deus, JW II/4

Johann Sebastian Bach: Magnificat, BWV 243

 

Der Chor der Basilika Mariä Himmelfahrt in Altbrünn ist ein Ort, der eng mit der Kindheit und Jugend von Leoš Janáček verbunden ist. Regelmäßig sang er hier als Chorknabe, später bekleidete er die Position des Chorleiters. Sein Lehrer, der Chorleiter und Direktor der Stiftung des Augustinerstiftes, Pavel Křížkovský, war ein bedeutender Vertreter des sogenannten Cäcilianismus, einer Reformbewegung der Kirchenmusik, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Kirchenmusik von klassizistischen und vor allem romantischen Einflüssen zu befreien, den gregorianischen Choral zu beleben, Werke des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts aufzuführen und Kompositionen im sogenannten palestrinischen Stil zu schaffen.

Auch der junge Leoš Janáček begeisterte sich leidenschaftlich für diese Bewegung. Es überrascht daher nicht, dass sowohl Křížkovský als auch später Janáček auf der Orgelempore in Altbrünn nicht nur zeitgenössische Vertreter des Cäcilianismus aufführten, sondern auch Komponisten wie Orlando di Lasso oder Giovanni Pierluigi da Palestrina. Die Kirchentonarten beeinflussten anschließend auch Janáčeks musikalisches Denken. Palestrina als eine Art Archetyp der Kirchenmusik prägte zudem das Schaffen von Johann Sebastian Bach.

Der italienische Komponist und Organist Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525?–1594) gilt als der herausragendste Vertreter der Renaissance-Musik und der sogenannten Römischen Schule. Er wirkte an der Peterskirche und an weiteren römischen Basiliken. Die Missa brevis, erstmals 1570 in seinem Dritten Messbuch veröffentlicht, gehört zu den meistaufgeführten Werken seines polyphonen Repertoires.

Der Priester, Komponist, Chorleiter und Organist Pavel Křížkovský (1820–1885) verband sein Leben eng mit dem Augustinerstift Altbrünn. Er komponierte nicht nur geistliche Musik, sondern war auch ein bedeutender Autor weltlicher Werke, insbesondere für Männerchor. Seine geistlichen Kompositionen erklangen in der Altbrünner Basilika häufig auch während Janáčeks späterer Zeit als Chorleiter. Sein Graduale in Dominica Resurrectionis entstand im Jahr 1878.

Das liturgische Schaffen von Leoš Janáček (1854–1928) ist nur am Rande vertreten und bezieht sich überwiegend auf die Jugendzeit des Komponisten. Der Großteil dieser Werke steht im Geist der cäcilianischen Reform, darunter auch das Exaudi Deus II, das Janáček 1875 als Schülerarbeit an der Prager Orgelschule komponierte.

Das Magnificat ist das erste große Chorwerk, das Johann Sebastian Bach (1685–1750) nach seiner Ernennung zum Kantor an der Thomaskirche in Leipzig im Frühjahr 1723 komponierte. Der lateinische Text basiert auf dem Lukasevangelium und schildert den Besuch der Jungfrau Maria bei ihrer Cousine Elisabeth, die ebenfalls schwanger war. Zum ersten Mal wurde das Magnificat an Weihnachten 1723 aufgeführt, ergänzt um mehrere thematisch passende Weihnachtslieder. Zehn Jahre später revidierte Bach das Werk, transponierte es in eine andere Tonart und entfernte die Weihnachtslieder, wodurch es auch für andere liturgische Anlässe geeignet wurde. Heute zählt das Magnificat zu den bekanntesten und beliebtesten Werken Bachs.

Text: Jiří Zahrádka